„Hören Sie noch auf Worte
oder verstehen Sie schon Gesichter?“
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Vertrauen Sie noch Worten - oder verstehen Sie schon Gesichter?
Mimik und Gesichter sind einer der am besten erforschte Bereich der Körpersprache. Viele von mir ausgewertete, wissenschaftliche Studien zum Thema Mimik und Gesichter finden Sie auf der Seite "Der Gesichtsversteher". Der Wissenschaflter und Nobelpreisträger Prof. Svante Pääbo hat mit seinem Team herausgefunden, wir haben ca. 2 Prozent in unserer Genen noch von unseren Vorfahren aus der Steinzeit. Und auch unsere Mimik ist zu einem entscheidenden Teil geprägt durch archaische Prozesse in der Vergangenheit - deshalb lässt sich so viel daran ablesen. Wie ist es mit Ihnen? Vertrauen Sie noch Worten - oder verstehen Sie schon Gesichter? Vielleich fällt Ihnen die Antwort nach meinem Vortragsmitschnitt leichter...
Werden Sie Gesichtsversteher!
Das Geheimnis hinter unseren Gesichtern – und wie Sie es entschlüsseln!
„Herzlichen Glückwunsch zur neuen Stelle!“ – Haben Sie das Gefühl, dass der Arbeitskollege, der Ihnen zum neuen Job gratuliert, es gar nicht ernst meint? Ist da nicht ein anderer Ausdruck über sein Gesicht gehuscht?
Warum lächelt Ihr Chef/Mitarbeiter, wenn er anfängt, mit Ihnen zu reden?
Ist er einfach nur freundlich? Freut er sich darauf, Sie fertig zu machen?
Oder könnte sein Lächeln auch ein Zeichen seiner eigenen Unsicherheit sein?
Sie waren alleine auf großer Shopping-Tour – was sehen Sie danach im Gesicht Ihres Partners / Ihrer Partnerin?
Furcht? Oder ist es Verlegenheit? Oder gar Abscheu mit einem Hauch von Freude?
Noch einmal die Frage:
„Hören Sie noch auf Worte
oder verstehen Sie schon Gesichter?“
Die grundsätzlichen Fragen unseres Lebens lassen sich in beruflichen oder privaten Beziehungen oft zusammenfassen:
Wem kann ich vertrauen? Wer lügt mich an? Wie kann ich Verhaltensweisen richtig erkennen und deuten? Was denken andere Menschen über mich? Wie hat mein Mitarbeiter/Chef mein Feedback aufgenommen? Wie kann ich die (nonverbale) Reaktion meiner Mitmenschen deuten?
Es ist uns ein menschliches Bedürfnis, hinter die Fassade zu schauen. Wir möchten ergründen, was in den Köpfen anderer Menschen vorgeht, was sie denken und wie sie fühlen.
In unser technisierten und auf Zahlen, Daten und Fakten basierenden Welt ist unser Kommunikationsmittel der Wahl dabei das Wort. Und das, obwohl Studien schon vor Jahrzehnten belegt haben: Das Wort ist am einfachsten zu manipulieren.
Die nonverbalen Bewegungsmuster auf unserem Gesicht jedoch sind nahezu unbestechlich und bieten einen sehr guten Wegweiser bei unserer Meinungsbildung über Menschen und deren An- und Absichten.
Auf diese Zeichen zu verzichten würde bedeuten, freiwillig auf einen Teil der Wahrnehmung zu verzichten. Doch ein guter Menschenkenner navigiert zielsicher durch sein eigenes und die Gesichter seiner Gesprächspartner. Auf die oben genannten Fragen wird er schnell Antworten finden ...
Gesichter nicht nur lesen, sondern auch verstehen!
In unserer Alltagskommunikation beobachte ich oft, dass Menschen während eines Gesprächs häufiger aufs Smartphone schauen als ins Gesicht des Gesprächspartners. Dass die Wahrnehmung der nonverbalen Signale abnimmt, da der Blick oft abschweift und neue Reize sucht, statt in die Tiefe der Wahrnehmung einzutauchen.
Das bedeutet: Obwohl wir von den technischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte profitieren, verleiten sie uns oft dazu, unsere Wahrnehmung auf schriftliche Kommunikation oder das Sprechen zu reduzieren – die Bereiche, die am einfachsten zu manipulieren sind. Bereits heute können wir nur noch etwa 60 Prozent der Gesichtsausdrücke richtig interpretieren.
„Hören Sie noch auf Worte
oder verstehen Sie schon Gesichter?“
Im Berufsleben, egal ob im Medienbereich, Training, Coaching, Verkauf, der Führung oder im privaten Bereich gelten für die Kommunikation und soziale Interaktion sehr ähnliche Gesetze: Die Beziehungsqualität steigt mit der emotionalen Wahrnehmungsstärke! Daher macht es Sinn, nicht nur auf Worte zu hören, sondern auch Gesichter zu verstehen!